Thema: Flugangst und Panikattacken.
Liebe Sandra,
lange hat es gedauert, aber nun bekommst Du auch meinen Bericht über die Behandlung bei dir.
Es hat so lange gedauert, weil so viel passiert ist durch die Hypnose, dass ich mich nicht entscheiden konnte was nun relevant für den Erfahrungsbericht ist und was nicht.
Ich habe mich dazu entschieden, dass alles wichtig ist und Du einen ausführlichen Bericht bekommst.
Also gut, ich muss zum Start vielleicht etwas ausholen…
Ich bin ein sehr lebensfroher und gefestigter Mensch. Bin sehr glücklich verheiratet und habe drei wunderbare Kinder. Alles hat angefangen, als ich 2012 meine erste Panikattacke bekam.
Mein Mann und ich waren auf dem Weg in den Urlaub. Eigentlich eine Geschäftsreise in Verbindung mit einem Urlaub. Wir freuten uns sehr und nichts gab den Anschein, dass irgendetwas nicht stimmen könnte. Wir saßen im Flugzeug und warteten gespannt auf den Abflug. Es war schon fast routiniert, da wir schon öfter geflogen waren. Als das Flugzeug zur Startbahn rollte begann es ganz plötzlich. Ich bekam extremes Herzklopfen, Atembeschwerden, Schweißausbrüche und Heulkrämpfe. Ich konnte es nicht erklären. Ich benahm mich wie ein Kleinkind und es war mir sehr peinlich (im Nachhinein). Ich konnte diese körperliche Reaktion nicht steuern. Mit Angst, wie viele glaubten, hatte das nichts zu tun. Ich hatte so etwas noch nie erlebt.
Endlich im „Urlaub“ angekommen, drehten sich ständig die Gedanken darum, dass ich ja wieder in diesen Flieger steigen musste um heim zu kommen. An Erholung war gar nicht zu denken!
Wie ich es erwartet hatte, bekam ich auch diesmal wieder eine Panikattacke, bereits beim Betreten des Flughafens. Da viele bekannte Mitarbeiter dabei waren, war es mir umso peinlicher. Als diese Attacke vorbei war, wäre ich am liebsten im Erdboden versunken.
Ich kam zu dem Entschluss, dass ich wohl ganz plötzlich an Flugangst leide und mich keine zehn Pferde mehr in ein Flugzeug bringen könnten.
Aber weit gefehlt! Mein Mann bekam die Nachricht, dass wir im nächsten Jahr wieder eine dieser geschäftlichen Reisen machen müssten, die diesmal noch weiter weg sein würde.
Ich versuchte den Gedanken zu verdrängen und mit Ausreden dieser Reise zu entkommen. Ich las viel über Flugangst und kaufte Bücher mit vielversprechenden Titeln, wie „Nie wieder Flugangst“ usw. In den Büchern stand etwas von einem gewissen Stresspegel drin. Dieser ist angeblich erhöht wenn man den Flughafen betritt und wird dann erst recht schlimm, wenn man dann wirklich losfliegt. Man soll entspannt sein bevor man eine Reise antritt. Ich habe natürlich alles befolgt, was in diesem Buch stand und habe mir zusätzlich beruhigende Mittel aus der Apotheke geholt und war fest davon überzeugt, „Diesmal schaffe ich es!“
Auch dieses Mal war es katastrophal. Die Attacke lief genauso ab, wie beim letzten Mal. Es war so furchtbar, dass ich mir im „Urlaubsort“ von einem netten türkischen Arzt starke Beruhigungsmittel kaufen musste.
Auf jeden Fall konnte es nicht so weiter gehen. Ich musste das Problem angehen, denn schon die nächste Reise stand vor der Tür.
Ich hörte von Hypnose. Klang interessant, aber ich traute dem Ganzen nicht. Nachdem ich bei einer Showhypnose gesehen habe, wie Freunde von mir die unglaublichsten Dinge auf der Bühne taten und sich an nichts mehr erinnerten, war für mich klar, ich gehe definitiv zu keinem Hypnotiseur. „Wer weiß, was der mit mir macht?“ Das war mein Gedanke. Ich kaufte mir also eine Hypnose CD, die in den Beurteilungen hochgelobt wurden. Beim ersten Mal hatte ich Angst was passiert, aber die Rezessionen beschrieben, dass nichts Schlimmes passiert und die Flugangst dann komplett weg war. Ich klammerte mich an diesen Strohhalm und legte los.
Ich habe es ein paar Mal gemacht und es war ganz OK und auch der Flug klappte ohne schlimme Zwischenfälle. Es fühlte sich schon noch komisch an, aber es war keine Panik dabei. Ich dachte, wenn ich oft genug fliege, dann wird das schon besser.
Ich hatte aber nach wie vor Angst, dass es plötzlich wiederkommt. Mir konnte ja keiner versichern, dass ich geheilt bin. Beim ersten Mal kam die Panik ja schließlich auch völlig aus dem Nichts.
Durch Zufall hörte ich von Dir, Sandra. Ich hatte das Gefühl, mich zieht etwas in Deine Praxis weil es mir hilft. Ich war zwar immer noch sehr skeptisch gegenüber Hypnotiseuren aber irgendwie hatte ich bei Dir keine Bedenken. Ich wollte es probieren. Schließlich stand schon unsere nächste Reise auf dem Plan.
Bei meinem ersten Besuch bei Dir ist mir sofort aufgefallen, dass ich mich geborgen fühlte. Das Gespräch war ungezwungen und alles was wir gemacht haben wurde von mir gesteuert. Du hast mir erklärt, was überhaupt Hypnose ist und durch einen kurzen Test gezeigt, wie sich eine Hypnose anfühlt. Du hast mir auch gesagt, dass hinter einer Panikattacke meist ein anderes Problem steht. Ich hatte nun gar keine Zweifel mehr und wollte das jetzt einfach „durchziehen“.
Als ich mich hinlegte, hatte ich mich anfänglich unbewusst noch etwas gegen das Hypnotisieren gewehrt. Aber nachdem ich gemerkt habe, dass ich diese Trance selber steuern und lenken kann, ließ ich mich dann doch fallen.
Tatsache, durch die Reise in mein „Sein“ kam ein völlig anderer Punkt zum Vorschein, der diese Panik ausgelöst hat. Ich habe daran schon lange nicht mehr gedacht und hatte es in die untersten Schubladen meiner Seele geschoben. Es handelte sich um Erlebnisse, die ich als Kind anders wahr nahm und die ich noch nicht aufgearbeitet hatte. Diese Situation hat mich immer wieder eingeholt obwohl ich sie (so dachte ich) schon vergessen hatte.
Ich befand mich, glaub ich, zwei Stunden in Hypnose. Mir kam es vor wie 10 Minuten. Es war ein heftiges Erlebnis: alles zwischen permanenter und kontrollierter ausgelöster Angst, Panik und Freude gleichzeitig. Ich konnte es aber immer selber steuern und daher fühlte ich mich nach wie vor geborgen.
Ich habe diese Hypnose als etwas Unbeschreibliches erlebt. Danach war ich etwa einen Tag lang völlig durch den Wind und musste mich erst neu sortieren. Aber ich war so unheimlich erleichtert. Ich konnte mit keinem darüber reden, da ich es ja selber kaum glauben und beschreiben konnte.
Ab diesem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass mein Leben in ganz andere Bahnen gelenkt wurde. Ich war vorher ein sehr impulsiver Mensch und meine Zunge war oft schneller als mein Kopf. Das war jetzt von Tag zu Tag weniger. Ich bin auf einmal viel gelassener gewesen. Mich belasten weniger Sachen und Probleme. Ich rege mich kaum mehr unnötig auf. Dadurch habe ich auch viel weniger Kopfschmerzen. Ich bin einfach viel weniger angespannt. Das spiegelt sich auch deutlich in meinem Beruf wieder. Ich habe langwierige Probleme plötzlich ohne Angst angepackt, habe mich beruflich verändert und befreit. Auch familiär ist alles viel ruhiger geworden. Ich genieße den Alltag und erfreue mich an den einfachsten Dingen, für die ich vorher blind war. Anfänglich sind mir fast täglich neue Facetten an mir aufgefallen. Auch heute noch, fast ein Jahr nach meiner Hypnose entdecke ich (nun nicht mehr täglich) aber ab und an immer wieder neue Dinge, die sich auf Grund meiner gewonnenen Selbstzufriedenheit nun zum Positiven verändert haben.
Im Fazit würde ich sagen, dass es für mich höchste Zeit war meine Vergangenheit aufzuarbeiten. Ich denke die eine / zwei Hypnosesitzungen haben mir 10 Jahre auf der Couch eines Psychiaters ersetzt. Ich bin heute noch dankbar, dass mich mein Weg in Deine Praxis geführt hat und ich mich endlich FERTIG und FREI fühle.
Vielen Dank
M.